"I will mohr" von Eskimo

23.07.2009


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Der Österreichische Werberat sieht keinen Grund zur weiteren Bearbeitung der Beschwerde und Einschreiten, da sich das Unternehmen bereit erklärt hat, das Plakatsujet nicht mehr zu verwenden. Es wird auch die Werbekampage mit diesem Sujet nicht länger fortgesetzt.  

Nachstehend die Stellungnahme von Unilever:

Betrifft: Statement Cremissimo Kampagne

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedauern sehr, mit dem Produktnamen „à la Mohr im Hemd“ und dem daraus abgeleiteten Slogan Verärgerung ausgelöst zu haben. Wir haben sowohl das Produkt als auch das Werbesujet vorab in Marktforschungen getestet und überaus positive Konsumentenreaktionen erhalten. Die befragten Personen dachten ausschließlich an die klassische, traditionelle österreichische Mehlspeise, da "Mohr im Hemd" eine in Österreich sehr gängige Speisenbezeichnung ist. Mehlspeisen, Süßes und Gefrorenes haben in Österreich eine lange Tradition. Unsere „Cremissimo Dessert Spezialitäten" Range beinhaltet Produkte, die nach klassischen Mehlspeisen benannt sind, wie zum Beispiel "Schwarzwälder Kirsch", "à la Apfelstrudel" oder "Tiramisu". Cremissimo greift Klassiker der österreichischen Kaffeehauskultur auf – und zeigt sie von einer ganz neuen Seite: als eisgekühlten Genuss. Die Marktforschungen zu Cremissimo „à la Mohr im Hemd“ zeigten keine negative - oder gar rassistisch - besetzte Konnotation.

Das Plakat für die neue Sorte ist Teil der Werbekampagne für Cremissimo, der Eskimo Eismarke für den Eisgenuss zu Hause. Mit hochwertigen Zutaten, löffelweicher Cremigkeit und wechselnden Sortenideen ist man bei Cremissimo seit 30 Jahren bestrebt, harmonische Verwöhnmomente zu schaffen und gemeinsames Genießen in den Vordergrund zu stellen. In diesem Jahr wurde bereits mit dem Slogan „i mog di“ auf charmant-österreichische Art und Weise für eine Cremissimo Neuheit geworben. Analog dazu spielt das aktuelle Werbesujet für Cremissimo "à la Mohr im Hemd" mit einem umgangssprachlichen Ausdruck („i wü mehr“ bzw. „i will mehr“), der in Kombination mit der Dessertinspiration (Mohr im Hemd) in „i will mohr“ abgewandelt wird. Ebenso lässt sich eine Anspielung auf den englischsprachigen Ausdruck „I want more“ erkennen. Der zugrunde liegende Humor und die Ambiguität des Plakattitels sind ein Grund für die positive Konsumentenreaktion im Rahmen der Marktforschung während der Sujet-Entwicklung.

In der aktuellen Diskussion handelt es sich auch um eine subjektive Betroffenheit, die nur sehr schwer mit Argumenten wie "Marktforschung" und "keine Konnotation" gemindert werden kann. Daher möchten wir nochmals betonen, dass wir die durch den Produktnamen und Slogan ausgelöste Verärgerung bedauern. Als global agierendes Unternehmen, das Produkte des alltäglichen Lebens in über 150 Ländern der Welt verkauft, haben wir "Verschiedenartigkeit und Vielfalt" fest in unserer Arbeit verankert und leben diese Prinzipien in unserem Handeln.

Wir setzen uns mit der Kritik aktiv auseinander und diskutieren die Vorwürfe mit Personen, die sich von unserem Produktnamen angegriffen fühlen. Eine Einladung zum offenen Dialog ist an Herrn Inou von MMedia erfolgt.

Das Plakatsujet wurde umgehend von unserer Website entfernt. Der Buchungszeitraum endet am Freitag dieser Woche (31.07.2009). Die uns offerierte Möglichkeit, einen Freiaushang von 660 Plakatstellen in den ersten beiden Augustwochen (bis 15.08.2009) zu nutzen, nehmen wir nicht in Anspruch.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung, Unilever Austria


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Ich möchte mein Missfallen über die Eskimo Kampagne "I will Mohr" zum Ausdruck bringen. Ich empfinde sie als rassistisch und außerdem ist der
Spruch missverständlich. Soll das deutsch oder (falsches) Englisch sein? (dann müßte es aber "want" und nicht "will" heißen) Selten hat mich
ein Plakat mehr abgestoßen. In vielen Wiener Kaffehäusern wurde der Name dieser Nachspeise schon geändert. Warum schafft das ein internationaler
Konzern nicht? Ich muß das Plakat täglich sehen und bin darüber sehr verärgert. Die Stellungnahme von Eskimo dazu ist mir nicht genug. Ich
möchte, daß das Plakat verschwindet. In Zeiten wie diesen ist Sensibilität mit dem Thema Rassismus gefragt.


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Ich bin darüber entsetzt, dass ein derartig rassistischer und diskriminierender Werbeslogan in einem Land wie Österreich möglich ist.


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Sehr geehrte Damen und Herren!

Nicht nur als Ehefrau eines Afroamerikaners und Mutter zweier Töchter 
bin ich sprachlos ob der rassistischen Dreistigkeit die sich Eskimo in 
den Werbesujets "I will mohr" etc.. erlaubt. Auch als Kultur- und 
Sozialanthropologie Studentin bestürzt mich dieser offensichtliche 
Rassismus sehr.
Es ist schlimm genug für meinen Mann und unsere Kinder mit dem Stigma 
"schwarz" und all den negativen Konnotationen die in der 
österreichischen Gesellschaft existieren, behaftet zu sein. Dass nun 
ausgerechnet Eskimo in die gleiche Kerbe schlägt ist äusserst 
bedenklich.

Deshalb wende ich mich heute an Sie und hoffe dass Sie diesem 
sprachlichen Rassismus einen Riegel vorschieben!


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Die I will mohr Kampagne von Eskimo Cremissimo (Fa. Unilever) ist rassistisch


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I will mohr - Cremissimo Mohr im Hemd

Dass ein Dorfbeisel “Mohr im Hemd” im Menü hat ist nicht das Problem. Dass die Firma Eskimo und deren Marketingspezialisten es als angebracht finden deren Cremissimo-eissorte so zu benennen ist unsensibel und peinlich für Österreich. Für den Konzern ist es sicherlich einige Denkschritte zu entfernt zu erwähnen, dass selbst das Wort Eskimo von Inuiten als abwerten empfunden wird, da es “Rohfleischfresser” bedeutet. Man sollte es nicht mit der politischen Korrektheit übertreiben, aber etwas Rücksicht ist doch nicht zu viel verlangt, oder?


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Muss man dazu nochetwas hinzufügen? Auch wenn leider (!!!!) nach wie vor Mohr im Hemd eine übliche Bezeichnung für eine Nachspeise ist, finde ich es beschämend diese zweifelhafte Wortkreation in riesengroßen Lettern auf Plakatwänden lesen zu müssen.
Von einem internationalen Konzern könnte man mehr Takt erwarten.


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Der Begriff "Mohr" hat einen äußerst rassistischen, kolonialistischen Hintergrund. Schwarze im deutschsprachigen Raum werden dadurch diskriminiert. "Mohr" sollte deshalb endlich von Speisekarten und vor allem von Plakatwänden verschwinden.

mfg, Irene Bisanz


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das slogan des bekannten eisherstellers für seine neue geschmacksrichtung ist hochgradig geschmacklos, irritiert und vermittelt ein beklemmendes gefühl. ist es wirklich wahr fragt mensch sich, dass einen beim vorbeigehen in überdimensionaler form ein definitiv rassistischer begriff entgegenschlägt. wie mensch es auch dreht und wendet. weit und breit kein grüner zweig zu finden. haben die werberInnen nicht reflektiert ist es schlecht und unprofessionel und wenn doch ist es provokant und einer minderheit in österreich gegenüber äußerst verletzend. der begriff wurde in der kolonialzeit geprägt und hat nichts mit menschenwürde zu tun. ich bitte den werberat sich dieser sache anzunehmen da rassismus nicht salonreif werden darf bzw. dort wieder verschwinden muss- schleunigst!


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Der Mohr im Hemd ist eine österrechische Süssspeise.
Der Begriff Mohr gilt heute allgemein nicht zuletzt wegen seiner kolonialen Geschichte als rassistisch. Der Ausdruck "im Hemd" bezieht sich auf die vermeintliche Nacktheit von Afrikanern.
Diese Werbung ist rassistisch gegenüber Schwarzen Menschen. Daher ist es Deswegen werden seit einiger Zeit Bezeichnungen, die nicht diskriminierend wirken, wie etwa Schokohupf oder Kakaohupf, oder wie in manchen Wiener Häusern Sacherauflauf vorgeschlagen.

simon INOU - Geschäftsführer


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Die Werbekampagne "I will mohr!" von Eskimo, ist rassistisch und diskriminierend. Schon seit Jahren ist klar, dass der Begriff "Mohr im Hemd" eine schwere Beleidigung für unsere schwarzen MitbürgerInnen ist und vielerorts (leider noch nicht oft genug) wird dieser Begriff ersetzt. Deshalb ist es absolut unverständlich, dass Eskimo nun mit diese Werbekampagne beginnt.


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S.g Damen und Herren!

Die derzeitige Werbung von Eskimo mit dem Titel "I will mohr" für dunkles Eis ist rassistisch und menschenrechtsverachtend. Dieses Sujet wird derzeit auf Plakaten in Wien und Niederösterreich (in anderen Bundesländern weiß ich es nicht) gezeigt.

Ich fordere hiermit auf, diese Werbung sofort zu entfernen, weil damit eine Menschenrechtsverletzung vonstatten geht (siehe heutiger Artikel im derstandard.at)

Mfg,

Beate Friedl


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Die Neue Eis-Werbung von Eskimo sowie der Produktname selbst sind rassistisch und diskriminierend. Bitte veranlassen Sie einen Stop der Werbung und die Namensänderung des Produktes!


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Die Bezeichnung "Mohr im Hemd", wie sie von Eskimo in der aktuellen Cremissimo Werbung verwendet wird ist rassistisch und zutiefst diskriminierend. Auch wenn der Name für diese Speise geläufig ist, rechtfertigt das nicht die weiterführung dieser diskriminierenden Bezeichnung. Eskimo ist sich der Porblematik bewusst und übergeht die Beschwerden wissentlich.


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Die Neue Eis-Werbung von Eskimo sowie der Produktname selbst sind rassistisch und diskriminierend.