XXXLutz (König)

12.08.2021


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme (TV-Sujet) der XXXLutz KG keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen spricht sich beim Sujet „König“ vom XXXLutz für keinen Grund zum Einschreiten aus.

Das Einrichtungshaus wirbt mit dem TV-Spot für Qualitätsbetten und orientiert sich in der Handlung und Gestaltung einer mittelalterlichen Szenerie. Dabei wird auf das privilegium primae noctis, das Recht auf die erste Nacht durch eine herrschende Person – in diesem Fall vom König, gespielt von Papa-Lutz - angespielt. Verstärkt wird diese Anspielung durch die Reaktion der Freundin seines Sohnes. Bereits in der nächsten Sequenz wird die Situation auf überraschende Weise aufgelöst. Die humoristisch angelehnte Szenerie, in der weder Gewalt in physischer noch emotionaler Hinsicht dargestellt wird, ist als solche klar erkennbar. Aufgrund dessen ist auch eine Verharmlosung von Unterdrückung oder Gewalt nicht erkennbar.

HINWEIS: Es ist anzumerken, dass ein nicht unerheblicher Teil der Werberätinnen und Werberäte empfiehlt, in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen. In einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der es einerseits möglich ist, gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen vorzugehen, aber andererseits leider auch Entwicklungen gibt, die zu Rückschritten in der gesellschaftlichen Sicherheit von Frauen führt, sollte dieses Thema sensibler behandelt und dargestellt werden.


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Es ist empörend, dass eine derartige versteckte Botschaft es in die TV Werbung schafft, hat der/ die ErfinderIn überhaupt eine Ahnung??? Wie soll bei Nachfrage das Kindern erklärt werden??? Bitte um Prüfung und Wieterleitung an das Möbelhaus, eine Kundin hat die Firma verloren.


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Das "Jus primae noctis " steht für staatlich verordnete Vergewaltigung tausender junger Frauen, der "Scheiterhaufen" für "Hexen" steht für die Verbrennung hunderttausender - vornehmlich - Frauen. Und NEIN, es ist nicht im Kontext vergangener Zeiten zu karikieren. Niemand würde das Gleiche wagen, nämlich den Holokaust lächerlich zu machen. Staatlicher verordneter Mord bleibt auch über die Jahrhunderte ein Verbrechen und ist NICHT lächerlich zu machen! Ich ersuche Sie daher, dieser Geschmacklosigkeit ein Ende zu machen!


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Sehr geehrte Damen und Herren !
Ich möchte Sie auf Basis dieses Mails bitten, eine zur Zeit vereinzelt auf ORF und Servus TV Österreich ausgestrahlte Werbung von xxxLutz zu prüfen.
Konkret geht es in dem Werbespot um die Aussage eines Königs, auf „das Recht der ersten Nacht zu bestehen“.
Als ich diese Werbung zum ersten Mal sah, konnte ich nicht glauben, was ich da gehört hatte.
Ich finde diesen Spot dermaßen menschenverachtend und unglaublich, dass es mir beinahe unmöglich ist, mein Entsetzen und meine Empörung in Worte zu fassen.
Scheinbar meinen da einige Werbemacher und Firmenchefs, eine gute Idee gefunden zu haben und denken, diese Aussage sei originell oder gar witzig ?
Ich finde es unfassbar, derart mit dem Gedanken des dem „Jus primae noctis“ zugrundeliegenden Zwanges zu unfreiwilligem Geschlechtsverkehr zu spielen, und somit das Szenario einer Vergewaltigung (von Frauen) leichtfertig in einem Werbespot als Wortspiel zu verwenden !
Beinahe könnte man meinen, dass in den zuständigen Direktionsetagen Menschen am Werk sind, die den sogenannten bildungsfernen Schichten angehören, denen der diesbezügliche historische Hintergrund nicht bekannt ist.
Da dies aber nicht anzunehmen ist, frage ich mich tatsächlich, welche Entscheidungsprozesse eine derartige menschenverachtende Werbebotschaft durchläuft, die entweder einfach „nur“ durchrutscht oder, was viel schlimmer wäre, bewusst verwendet wird.
Einen Gedanken möchte ich zum Schluss einbringen.
Es ist möglich und auch wahrscheinlich, dass durch solche leichtfertig getätigten Aussagen bei betroffenen Menschen, beispielsweise ehemaligen Vergewaltigungsopfern (beiderlei Geschlechts), eine Re-Traumatisierung stattfinden könnte !
Diese Folgewirkung scheint den Verantwortlichen in keinster Weise bewusst zu sein, und darauf möchte ich aufmerksam machen.
Die Einstellung dieser Werbung wäre daher die einzig logische Schlussfolgerung und stellt die eigentliche Intention meines Schreibens dar !
Sendetermine:
(? 30.07.21, zwischen 07:30 und 09:00, ORF2 ?) 03.08.21, 19:25, ? ORF2 ? (ev. ORF1 oder Servus TV Österreich) 17.08.21, 21:44, Servus TV Österreich
Mit freundlichen Grüßen


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XXX Lutz zeigt in einem aktuellen Spot einen König, der von einem jungen Paar das "Ius primae noctis" einfordert, also das in früheren Zeiten übliche Recht eines Gerichtsherrn, während des Mittelalters und der Feudalzeit, die Frau in der Ehenacht vergewaltigen zu dürfen. Dass sich hier über sexuelle Gewalt an Frauen lustig gemacht wird finde ich beschämend und ekelhaft und fordere eine Überprüfung dieses Werbespots!


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Sehr geehrte Damen und Herren!

Das zweite Sujet nimmt das "Recht auf die erste Nacht" zum Thema. Auch das ist ethisch untragbar, das waren zutiefst zu verurteilende Rechte von Herrschenden über von ihnen abhängige Untertanen, die damit gedemütigt und gequält wurden. Diese Themen für eine ach so "lustige" Werbekampagne zu nehmen ist eine - milde ausgedrückt - Geschmachsverirrung, die sich nicht mehr überbieten läßt. Ich ersuche um Behandlung dieser Beschwerde.

Danke und mit freundlichen Grüßen,


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Der Text ‚ das Recht der ersten Nacht scheint mir sehr unangebracht, zumal gewaltbereit männlich konnotiert, und genauer betrachtet waren es sicher Vergewaltigungen. Ich ersuche um Überprüfung und Stellungnahmen


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Im aktuellen Mittelalter TVspot von XXXLutz spielt der Konzern auf das “erst recht” eines Königs auf die Braut an - und so auch auf ihre Vergewaltigung. Der Spot ist nicht nur herabwürdigend, er spielt auch Gewalt herunter und kann für Überlebende von sexueller Gewalt retraumatisierend sein!


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Sehr geehrte Damen und Herrn,

ich möchte Sie über meine Kritik - und den daraus folgenden Schriftverkehr mit der Firma XXXLutz zum Werbespot "die königliche Nacht" informieren.

Ihre Meinung zu diesem Werbespot würde mich sehr interessieren.

Mit einem freundlichen Gruß


Jedes Mal, wenn ich den derzeit ausgestrahlten Werbespot über "die königliche Nacht" sehe wundert es mich, dass er nach wie vor ausgestrahlt werden darf.

Ich finde diesen Werbespot ausgesprochen frauenfeindlich, sexistisch, frauenabwertend - beleidigend. Es krampft mir jedes Mal, wenn ich den Werbespot sehe, den Magen zusammen.

Als Sozialpädagogin habe ich viele Jahre in einem Krisenzentrum gearbeitet - und ein Vater sagte einmal im Streit zu seinem damals 15jährigen Sohn: "Und die erste Nacht mit deiner Tochter gehört mir!" ......dieses Denken scheint es noch in den Köpfen mancher Männer zu geben und durch diesen Werbespot wird dies meiner Meinung nach noch verstärkt.

Vielleicht tragen Sie durch diesen Werbespot sogar dazu bei, dass dieses Denken bei manchen wiederbelebt wird.

Ich finde es unerträglich diesen Werbespot zur Hauptsendezeit im Fernsehen zu sehen und es wundert mich, dass es bisher keinen Aufschrei zum Verbieten dieses Werbespots gegeben hat.

Ich würde mir mehr Sensibilität bei der Auswahl der Themen von Werbespots wünschen - denn, nur um Aufmerksamkeit zu erhalten, sollten keine Werte "geopfert" werden.