mjam Priester

14.06.2021


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Die eingebrachte Beschwerde wurden als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1),). Der Beschwerdefall ist hiermit abgeschlossen.

Die Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.


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Der aktuelle TV-Spot von mjam zeigt einen (offensichtlich katholischen) Priester, der in der Kirche mit zum Himmel gewandten Gesicht von mjam gelieferte Sushi isst. Ganz abgesehen davon, dass die Einnahme von profanem Essen an einem geheiligten Ort für einen Priester nie in Frage käme, werden hier eindeutig religiöse Gefühle verletzt: Denn für Katholiken ist die Kirche während der Feier der Eucharistie ein Ort der Realpräsenz (!) Christi, die nicht durch Essen profaniert werden kann, darf und soll. So heißt es auch in der entsprechenden Vorschrift, der Instruktion Redemptionis Sacramentum: „Die Feier der heiligen Messe darf in keiner Weise in den Kontext eines gemeinsamen Mahls eingefügt oder mit einem solchen Mahl in Beziehung gebracht werden.“ Die Messe dürfe auch nicht an einem Ort gefeiert werden, an dem Mahlzeiten eingenommen werden, und auch nicht in einem Raum, in dem sich Speisen befinden. Dieser Spot beleidigt daher religiöse Gefühle und würdigt katholische Kirchen (Orte der Eucharistie) bewusst zu einer peinlich anmutenden „Jausenstation“ herab.


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Ich möchte mich über den Sushi essenden Priester in der Mjam Werbung beschweren. Eine Kirche ist nicht für das Einnehmen von, bei einem Bestellservice georderten, Essen gedacht. In der Kirche wird lediglich im Rahmen der Eucharistie Wein und Brot für die Gläubigen gereicht. Die einzige andere Gelegenheit, die ich mir einreden lasse, in einer Kirche außer dem Abendmahl, ist die Darreichung von Essen als karitative Tätigkeit, zB. Armenausspeisung. Einen lustvoll essenden Priester, der in der Kirche sein Sushi isst, beleidigt meine religiösen Gefühle und hat als Werbesujet nichts verloren. Der Werberat soll sich bitte einmal vorstellen, der Werbeträger würde zB einen Imam Sushi essend in einer Moschee darstellen oder einen Rabbiner im Tempel. Da wäre der Aufschrei zurecht groß, (Herabwürdigung religiöser Lehren, ...etc), also warum muss man als Christ einen essenden Priester in der Kirche hinnehmen. Im wahrsten Sinne geschmacklos!