Magenta

18.05.2021


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme (Radio) der Magenta Telekom keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:
Im beanstandeten Hörfunk Spot wird in kurzen, sich immer wieder wiederholenden Sätzen beschrieben, welcher Tätigkeit verschiedene Familienmitglieder nachgehen: „Mama sieht fern. Sohnemann surft im Internet. Papa ist im Video-Call. Tochter spielt Online-Games.“. Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen kann hierbei keinen Verstoß gegen den Ethik Kodex der Werbewirtschaft erkennen. Vielmehr geben die WerberätInnen zu bedenken, dass es sich bei der Darstellung um eine durchaus gängige und legitime Situation im Alltag einer Familie handelt. Aus diesem Grund betrachtet die Mehrheit der WerberätInnen die Werbemaßnahme als unproblematisch und spricht sich für keinen Grund zum Einschreiten aus.

HINWEIS: Eine nicht unerhebliche Anzahl der WerberätInnen empfiehlt bei vorliegender Werbemaßnahme einen sensibleren Umgang. Kritisiert wird hierbei vor allem die Tatsache, dass der Spot stereotype Rollenklischees bedient, indem die Mutter fernsieht, während der Vater offenbar arbeitet. Dabei wird insbesondere die Tatsache, dass sich der Wortlaut „Mama sieht fern.“ besonders häufig wiederholt als kritisch betrachtet.


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Mama sieht fern. Papa ist im Videocall. Mama sieht fern. Tochter spielt Videogames. Papa ist im Videocall. Mama sieht fern. Mama sieht fern. Mama sieht fern. ich bin entsetzt, dass eine solche Werbekampagne 2021 noch möglich ist. Ich wünsche allen berufstätigen, aber auch allen mit familiären Versorgungspflichten geforderten Frauen viel Durchhaltevermögen beim Entgegenhalten gegenüber solch rückständiger Haltungen, die hier quasi mit „Breitband" über Österreich und darüberhinaus ausgestrahlt werden. Ich möchte nicht glauben, dass solche diskriminierenden und disqualifizierenden Stereotypen für immer so weiter gehen werden und schreibe Ihnen daher in der Hoffnung auf Änderung in der Gesellschaft