MÖMAX Werbung Sexuelle Belästigung

03.05.2018


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahmen des Unternehmens Mömax die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Maßnahmen sensibler vorzugehen aus.

Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen spricht sich für die Aufforderung in Zukunft bei der Gestaltung von Werbemaßnahmen sensibler vorzugehen aus, da die beanstandete Werbemaßnahme hinsichtlich des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft nicht sensibel genug gestaltet wurde.

Von einer knappen Mehrheit des Werberat-Gremiums konnte die werbliche Überzeichnung bei der Betrachtung des Gesamtkontextes erkannt werden.

Die Werberäte und Werberätinnen empfehlen dennoch den sensibleren Umgang bei künftigen Werbemaßnahmen, im Speziellen entsprechend der nachfolgenden Punkte des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft:

2.1. Geschlechterdiskriminierende Werbung
1.1 Geschlechterdiskriminierende Werbung (sexistisch Werbung) liegt insbesondere vor, wenn
c) Unterwerfung oder Ausbeutung dargestellt oder zu verstehen gegeben wird, dass Gewalt oder Dominanzgebaren tolerierbar seien;

1.1. Allgemeine Werbegrundsätze
5. Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere durch eine
entwürdigende Darstellung von Sexualität oder anderweitig diskriminierende Darstellungen.
1. Werbung soll vom Grundsatz sozialer Verantwortung geprägt sein, insbesondere
gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr.
4. Werbung darf nicht gegen die allgemein anerkannten guten Sitten verstoßen.

Hinweis: Eine nicht unerhebliche Anzahl an Werberäten und Werberätinnen sieht in der Werbemaßnahme keinen Grund zum Einschreiten. Wir weisen jedoch darauf hin, dass aufgrund der Mehrheitsentscheidung eine sensiblere Gestaltung empfohlen wird, da sensible Themen (wie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz) moralisch zu unterstützen sind, statt diese werblich (als Verharmlosung) zu nutzen.


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In der aktuellen Mömax TV-Werbung "Home Office" wird eine Situation gezeigt, in der ein Mann von seiner Chefin betatscht wird, worauf er darauf hinweist, dass das sexuelle Belästigung sei und er dies publik machen würde. Dann stellt sich heraus, dass es sich um ein rollenspielendes Paar handelt. Die sexuelle Belästigung von Männern wird weit weniger ernst genommen als die von Frauen. Männer als Opfer existieren in der öffentlichen Meinung entweder nicht, oder sie sollen sich nicht beschweren, "da sie das ja in Wahrheit eh wollen". Dank der #metoo-Kampagnie wurde in letzter Zeit weiblichen Opfern sexueller Gewalt gottseidank Gehör verschafft; männliche Opfer werden jedoch nach wie vor wenig ernst genommen und sie trauen sich oft aus Scham nicht, auf Belästigungen hinzuweisen. Natürlich ist die dargestellte Situation eine Spielsituation mit Einverständnis beider Seiten. Das ändert nichts daran, dass ein Problem, das ohnehin schon heruntergespielt wird, nur noch lächerlicher gemacht wird. Hätte man hier die Geschlechter vertauscht, wäre der Aufschrei sicher groß gewesen. Dass man sich traut, dieselbe Situation mit einer Frau in Machtposition und einem Mann in Opferrolle zu präsentieren, zeigt nur umso mehr auf, wie normalisiert die Sexualisierung des Mannes ist.


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Aktuelle Möbelixwerbung, bei der eine Frau übergriffig gegenüber einem Arbeiter am Schreibtisch wird. Dieser sagt dass er dies melden würde und Ihre Antwort lautet, dass er dafür die Hände frei haben müsste. Dann beginnen sie sich zu küssen und das Bild wird rausgezoomt. Man sieht, dass man sich bei Ihnen Zuhause befindet und eine Stimme sagt „das sind die Vorteile von einem Home-Office“. So werden sexualisierte Gewalt oder Übergriffe dieser Richtung als akzeptabel dargestellt und eine absolut inakzeptable Botschaft an die Gesellschaft gesendet. Opfer von solch einer Gewaltform könnten sich missverstanden fühlen- bishin zu einer Retraumatisierung. Welche Botschaft damit an Kinder , Heranwachsende und auch Erwachsene gesendet wird, welche vielleicht mit solchen Situationen konfrontiert sind möchte ich gar nicht näher erörtern. Durch diese Werbung schaffen es vielleicht viele Menschen nicht sich zu wehren, da solche Situationen als normal und vielleicht sogar gut dargestellt werden. Ich finde dies äußerst schockierend und finde es mehr als unangebracht als großer Konzern so eine Botschaft zu verbreiten.


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Der aktuelle Mömax-Werbespot, der online zu sehen ist, verharmlost sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Eine Frau belästigt einen Mann am Arbeitsplatz, der, wie dich herausstellt ihr eigener Mann im Home-Office ist. Ich finde die Werbung problematisch, da sie sexuelle Belästigung als lustiges Spiel darstellt und sie so verharmlost.


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In der aktuellen Mömax Werbung wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz absolut verharmlost und lächerlich gemacht. Firma Mömax hat regelmäßig geschmacklose Werbespots aber diese Werbung ist der Tiefpunkt. Ermahnungen des Werberates sind hier meiner Meinung ein zu geringe Mittel um den Spot zu unterbinden.


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Sehr geehrte Damen und Herren! Die aktuelle Mömax Werbung ist meiner Meinung nach das Letzte. Hier wird sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz verharmlost, unter welcher zig Angestellte leiden.


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Im aktuellen TV-Spot der Firma Mömax wird ein am Schreibtisch arbeitender Mann von einer Frau bedrängt. Seine Aussage, dies wäre sexuelle Belästigung, er werde dies melden, wird von der Frau mit den Worten quittiert:" Nicht, wenn Sie keine Hand frei haben", worauf sie seine Hände auf ihren Po drückt. Nicht nur wird in diesem Spot die sexuelle Nötigung von Männern verharmlost, was ein absolutes No-Go ist. Daürber hinaus lässt sich hier eine strafrechtliche Relevanz durch Gutheißen einer mit Strafe bedrohten Handlung nach §282 StGB vermuten. Es liegt sicher nicht im Interesse eines Unternehmens, seinen Ruf durch Beschreiten eines rechtlich höchst fragwürdigen Bereiches aufs Spiel zu setzen, nur um "im Gerede der Menschen" zu sein. Natürlich ist in der Werbebranche der Satz "jede Publicity ist gute Publicity" ein geflügeltes Wort, allerdings sollten Grenzen beachtet und respektiert werden.


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In der aktuellen TV-Werbung von Mömax sitzt ein Mann am Schreibtisch. Eine Frau nähert sich von hinten und begrapscht ihn, worauf er sagt:" Das ist sexuelle Belästigung, ich werde das melden." Die Frau legt daraufhin mit den Worten:"Nicht, wenn Sie keine Hand freihaben" seine Hände auf ihr Hinterteil. Diese Werbung stellt sexuelle Belästigung von Männern, was auch am Arbeitsplatz keine Seltenheit ist, als harmlos dar. Gerade in Zeiten der #metoo-Bewegung sollte diese Problematik nicht ins Lächerliche gezogen werden. Männer, die Opfer von sexueller Nötigung durch Frauen werden, haben erfahrungsgemäß ohnehin große Hemmungen, sich dahingehend zu öffnen, da sie fürchten, als schwach angesehen zu werden. Ein solcher Spot ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden männlichen Opfers von sexueller Nötigung, da er diese Problematik verharmlost. Dass ein provokanter Werbespot aus Marketinggründen angebracht ist, leuchtet ein, allerdings hat das Unternehmen hier eine klare Grenze überschritten.


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Hallo Ich finde den mömax Österreich Werbespot grauenhaft. Ein junger Mann wird von seiner Chefin angesprochen und aufgefordert das arbeiten einzustellen und sich mit ihr zu beschäftigen. Er protestiert, dass das sexuelle Belästigung sei und sie entgegnet, dass er sich nicht beschweren kann, wenn er beide Hände voll hat und presst seine Hände auf ihren Po. Es stellt sich dann heraus, dass er Homeoffice macht und es seine Freundin ist. Sexuelle Belästigung ist ein No-Go und gerade Männer haben da sehr zu kämpfen. Darüber Witze zu machen ist geschmacklos. Nein heisst nein. Egal von wem zu wem. Und dann wundert man sich, wenn Opfer nicht ernst genommen werden und man sagt, dass sie selbst schuld sind.


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In einem aktuellen MÖMAX TV-Spot wird wieder einmal das Thema sexuelle Belästigung behandelt. Ein Mann sitzt auf seinem Schreibtisch, seine Chefin kommt und begrapscht ihn. Der Mann sagt etwas wie „Hören Sie auf das ist secuelle Belästigung, das werde ich melden“, die Chefin nimmt darauf die Hände des Mannes, legt sie auf ihren Hintern und sagt in etwa „Wie wollen Sie das melden wenn Sie keine Hand freihaben“. Danach küssen sich die beiden wild. Diese Werbung verharmlost meiner Meinung auf unsensible Weise das schlimme Thema der sexuellen Belästigung und vermittelt ein völlig falsches Bild wie man mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz umgehen sollte und welches Verhalten von Vorgesetzten in Ordnung ist.


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In diesem Spot wird vermittelt, dass es sich um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz handelt. c) Unterwerfung oder Ausbeutung dargestellt oder zu verstehen gegeben wird, dass Gewalt oder Dominanzgebaren tolerierbar seien; Erst am Ende wird klar, dass es sich hierbei wahrscheinlich um ein (Ehe)Paar in der eigenen Wohnung handelt. Viele Menschen werden tatsächlich Opfer solcher Übergriffe (egal ob männlichoder weiblich). Ich finde die Werbung verstörend.