Ärztekammer Wien "Kranke Zukunft"

02.10.2017


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Die Ärztekammer hat nach unserer Kontaktaufnahme sofort reagiert und zugesichert das beanstandete Sujet nicht weiter zu affichieren. 

Unser Beschwerdeverfahren sieht bei einer Rücknahme einer beanstandeten Werbemaßnahme, keine weitere Behandlung der Beschwerde vor, daher wird das Verfahren hiermit abgeschlossen.

Wir danken der Ärztekammer für die rasche Umsetzung und Kooperation.

 

 


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Die aktuelle Kampagne der Ärztekammer, in der der Kampf ums Leben von Krebspatienten gleichgesetzt wird mit dem Kampf von Ärzten gegen Bürokratie, ist eine Verhöhnung der Krebspatienten.


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Die Ärztekammer für Wien vergleicht in einer aktuellen Kampagne, zu sehen auf Plakat und auf der Kampagnen-Webseite, die bürokratischen Problem(ch)e(n) der Ärzte mit den Krankenkassen tatsächlich (!) mit realen Problemen, Schmerzen und Sorgen krebskranker Patienten. Diese Werbung verletzt die Gefühle Betroffener - also betroffener Patienten wie deren Angehörige gleichermaßen - und verstößt gegen die ethischen Codes und Maximen zulässiger, auch zugespitzter Vergleiche in der Werbung. Diese Werbung ist auch nicht einmal als zugespitzte Überhöhung der Werbebotschaft erkennbar, sondern meint diesen Vergleich offensichtlich tatsächlich und im Gehalt die Bürokratieprobleme der Ärzte real mit der Situation von an Krebs erkrankten Personen vergleichbar. Diese Werbung wäre daher unmittelbar zu stoppen, um die Gefühle und Interessen betroffener Patienten und deren Angehörige zu respektieren und zu schützen.


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Mit dieser Kampagne der Ärztekammer wird folgendes suggeriert: Was sind schon die kleinen Problemchen einer oft tödlichen Krankheit gegen massive Schwierigkeiten der Bürokratie, unter der die armen unterbezahlten Ärzte leiden.


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Mir sind die Plakate zur Kampagen der Ärztekammer Wien gestern in der U1-Station Praterstern aufgefallen. Nach kurzer Recherche habe ich auf der Homepage der Ärztekammer Wien alle Infos dazu gefunden: http://www.aekwien.at/pressekonferenzen/-/asset_publisher/3NnoSRC33NIz/content/kranke-zukunft-nicht-mit-uns-arzten- Auch die Sujets sind dort abrufbar. Das Sujet, das es mir kalt den Rücken runterlaufen lässt: "Du kämpfst mit dem Krebs. Dein Arzt kämpft mit bürokratischen Hürden der Krankenkasse". Für alle Betroffene muss solch ein perfider Vergleich ein Schlag ins Gesicht sein. Gerade Ärzte sollten hier Feingefühl beweisen und nicht aufgrund Eigen-Interessen einen solchen Vergleich ziehen. Ebenso das Sujet "Die Kasse zahlt mir keinen zusätzlichen Ultraschall. Wie gut, dass hoffen gratis ist" ist meines Erachtens weit unter der Grenze guten Geschmacks und sendet insbesondere Schwangeren negative Botschaften. Generell schürt diese Kampagne Ängste - unter dem Link sind alle Sujets abrufbar.