Geschlechterstereotype Bewerbung durch öffentlich finanziertem Bildungs- und Berufsberatungsangebot

10.12.2019


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Der vorliegende Flyer bzw. die Flyer, einer für Frauen, einer für Männer gedacht, sieht in seiner inhaltlichen Ausführung Fragestellungen wie "Familie und Beruf vereinen" als klare weibliche Aufgabe. Abgesehen davon ist die Sprache im Flyer für Frauen in der ersten Person, in sehr einfacher Sprache (was grundsätzlich gut ist, weil weniger Ausschlüsse schaffend), jedoch reproduziert er ein schwaches, bedürftiges unsicheres Frauenbild. Wohingegen der Flyer, der sich erstens per Sie ans männliche Klientel richtet, auch inhaltlich Männer konkret auf ihre Karriereplanung und Potenzialentfaltung anspricht. Mögliche familiäre Verpflichtungen sucht mensch vergebens und das sollte meiner Meinung nach im Jahr 2019 so nicht mehr von einer öffentlich geförderten Stelle in den Druck gehen. Dabei blende ich natürlich nicht aus, dass es Zielgruppen gibt die so erreicht werden können, weil es deren aktueller Lebensrealität entspringt. Aber Sprache schafft nun mal auch Realität, denn gestaltungsstechnisch (optisch als auch semantisch) gäbe es sicher auch andere Möglichkeiten diese Gruppen anzusprechen ohne ein klares heteronormatives Geschlechterbild weiterzureproduzieren.


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Das Verfahren wurde nach einer einmonatigen Wartezeit (ist in unserer Verfahrensordnung geregelt) eingestellt, da die für uns relevanten Informationen nicht zur Verfügung gestellt wurden. Das Verfahren ist hiermit abgeschlossen.