Beschwerde Nasivin

26.01.2018


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Sehr geehrte Damen und Herren!

Am 26.01.2018 wurde auf http://www.orf.at/ eine Werbeeinschaltung mit der Überschrift „Beende jetzt den Männerschnupfen“ für Nasivin Nasentropfen vom der Fa. M. gebracht (siehe Screenshot).

Sie stellt einen wie ein Kind auf dem Schoß seiner Mutter liegenden Mann und eine davon sichtlich genervte Frau dar.
Mir ist nicht bekannt, dass Schnupfenviren nur Männer befallen oder Männer an Schnupfen anders erkranken als Frauen. Offensichtlich wird hier versucht, das Klischee des wehleidigen Mannes zu bedienen, der mit seinem offensichtlich übertriebenen und unangebrachten Leiden seiner Partnerin deutlich sichtbar auf die Nerven geht. Gleichzeitig wird der Mann in dieser Werbung auf die Rolle eines Kindes zurückgestuft, der nicht in der Lage ist, selbst in die Apotheke zu gehen um sich ein Schnupfenmittel zu besorgen.
Als Mann empfinde ich die Darstellung eines Mannes, der bereits bei einem Schnupfen weinerlich auf dem Schoß seiner Partnerin liegt, diskriminierend. Hier wird versucht, durch Lächerlich machen eines Geschlechtes, des Mannes, ein Produkt zu verkaufen und gleichzeitig das andere Geschlecht, die Frau als Übermutter darzustellen, ohne deren Hilfe Männer nicht einmal mit einem Schnupfen zurechtkommen.
Mit dieser Werbung wird also die Gleichwertigkeit von Mann und Frau in Frage gestellt und werden Männer abwertend dargestellt.

Dies stellt meiner Meinung nach eine Diskriminierung dar. Ich ersuche Sie daher darum, meiner Beschwerde entsprechend nachzugehen und ein Verfahren bei dem österreichischen Werberat einzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahmen „Männerschnupfen“ des Unternehmens Nasivin keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen erkannte keine Verletzungen des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft. Es konnte die werbliche Überzeichnung bzw. der Einsatz der humoristischen Darstellung der Situation „Beenden Sie jetzt das Drama – Männerschnupfen“ eindeutig erkannt werden.
Die diskriminierende Darstellung – Männer werden auf abwertende Weise dargestellt - wie in der Beschwerde angeführt, konnte von der Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen nicht erkannt werden.