Waffenwerbung als Beilage von Tageszeitung

27.04.2017


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme des Unternehmens Glock die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus.

Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen spricht sich für die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus, da der Hinweis auf die besondere Gefahr, die bei der Verwendung von Waffen ausgeht, nicht Rechnung getragen wird und das Sujet somit gegen den Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft verstößt.

Darüber hinaus wurde auch die Platzierung und das Umfeld der Werbemaßnahme als kritisch gesehen.

Die Werberäte und Werberätinnen sehen einen Verstoß gegen die nachfolgenden Punkte des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft:

1.3 Gewalt
1.3.1 Werbung darf sich keiner gewalttätigen Darstellungen bedienen.
7.Bei der Bewerbung von Waffen muss darauf geachtet werden, dass der besonderen Gefahr, die bei deren Verwendung ausgeht, unbedingt Rechnung getragen wird.
6. Werbung darf keine Inhalte transportieren, die zwar vordergründig nicht gewalttätig erscheinen, im Gesamtzusammenhang aber als gewalttätig zu beurteilen sind.
1. Werbung darf sich keiner gewalttätigen, Gewalt verharmlosenden, Gewalt ästhetisierenden oder Gewalt verherrlichenden Inhalte bedienen.
und
1.1. Allgemeine Werbegrundsätze
1. Werbung soll vom Grundsatz sozialer Verantwortung geprägt sein, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr.
2. Werbung muss gesetzlich zulässig sein und muss die gesetzlichen Normierungen strikt beachten.


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Lieber Werberat! Ich habe heute von einer Profil-Beilage zum Thema Sicherheit gehört, welche als Beilage in der Gratis-Tageszeitung Österreich zu finden war. Schockierend war die Waffenwerbung auf der Rückseite der Beilage. Dazu passend habe ich bereits eine Beschwerde gefunden: http://www.werberat.at/beschwerdedetail.aspx?id=4440 Das Problem der Waffenwerbung ist die Tatsache, dass dies mit einer Tageszeitung in die Öffentlichkeit gelangt und weiters stellt sich die Frage, in wiefern eine Waffe zur Sicherheit beiträgt, da auch das Gegenteilige passieren kann. Mit freundlichen Grüßen