Die Infokampagne vom Land Kärnten bezüglich Blackout empfinde ich mehr als geschmacklos. Auf der Website, auf Plakaten, Citylights finden sich verschiedene Sujets, hier mit dem Hinweis: "Der Tag, an dem dein bester Freund seine Ausstrahlung auf dich verliert" - auf der einen Seite frage ich mich, wieso das Land Kärnten davon ausgeht, dass der Fernseher mein bester Freund ist, auf der anderen Seite finde ich die Vermenschlichung eines elektronischen Gerätes sehr bedenklich. Sollte diese Kampagne ironisch gemeint sein, frage ich mich auch, wie hier Ernsthaftigkeit transportiert werden soll. Das war der letzte Teil der Kampagne, den ich hiermit einreiche. Ich ersuche den Werberat hier die ethische und moralische Seite zu hinterfragen. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen
Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle der
beanstandeten Werbemaßnahme vom Land Kärnten keinen Grund zum Einschreiten.
Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen
sprechen sich bei den Werbesujets #KärntenTagX vom Land Kärnten für keinen
Grund zum Einschreiten aus.
Unter der
Werbelinie „Tag X. Wenn der Blackout kommt“ kommuniziert das Land Kärnten
Maßnahmen für den Ernstfall eines Blackouts. Abgebildet werden dabei
unterschiedlichste, strombetriebene Geräte mit Slogans, die auf das Ausbleiben dieser
digitalen Geräte verweisen: „Der Tag an dem dein treuer Begleiter das
Leuchten in seinen Augen verliert.“ oder „Der Tag an dem dein bester Freund
seine Ausstrahlung auf dich verliert.“
Trotz der
werblichen Überzeichnung die Aufmerksamkeit erwecken soll, und zum Teil auch
die Abhängigkeit von angesprochenen digitalen Geräten beleuchtet, steht die
Ernsthaftigkeit der Botschaft im Fokus. Eine Verletzung des Ethik-Kodex der
Werbewirtschaft wird nicht erkannt. Es wurde weder eine Verletzung der
Menschenwürde festgestellt, noch zur Angst oder Furcht aufgerufen. Vielmehr wird
die Öffentlichkeit auf ein aktuelles Thema hingewiesen und auf dessen Umgang
damit geschult.