WAFFEN GLOCK

24.01.2019


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Überall in der Stadt hängen die neuen Plakate vom Glock; ich habe dies letztes Mal schon sehr extrem gefunden, aber diesmal möchte ich bitte darauf Aufmerksam machen. Ist WERBUNG FÜR WAFFEN denn tatsächlich vom GS sozialer Verantwortung ggüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. LJ ok? Diese Werbeplakate hängen auch DIREKT vorm Kindergarten - toll: da haben die Mädchen ihre Pferdchen in einem fantasievoll geschmückten Palmen-Rahmen und die Jungs dürfen sich über Waffen gleich dazu identifizieren. Wollen wir den Anblick von Waffen als Natürlich einstufen? Wollen wir das es für unsere Kinder NORMAL wird Waffen in der Öffentlichkeit zu sehen? Wozu braucht ein Pferderennen eigentlich eine Waffe - damit jeder weiß das es von unserem lieben Herrn GLOCK organisiert wird? Kann GELD sich hier wieder mal wunderbar einkaufen in die Werbeindustrie? Muss dass sein? Ich bin erschrocken, empört und verärgert bezüglich dieser Werbung und empfinde diese als Erziehungsberechtigte Person nicht Jugendfrei, bei Zigaretten sind wir streng, aber bei Waffen???


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Entscheidung:

Der Österreichische Werberat spricht im Falle des beanstandeten Werbesujets des Unternehmens Glock „Horses and Stars“ die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus.

Begründung:

Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sieht im Hinblick auf das beanstandete Werbe-Sujet eine Verletzung des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft, vor allem des Artikels 1.1 Allgemeine Werbegrundsätze sowie 1.3 Gewalt.

Das beanstandete Plakat bewirbt ein Reitevent- bzw. ein Reitturnier. Es zeigt einen weißen Schimmel im Nebel eines violetten Universums. Die sehr prominent im Hintergrund abgebildete Schusswaffe steht im verzerrten Kontext zu der in lieblichen Farben gehaltenen Gesamtaufmachung.

Im Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft wird darauf hingewiesen, dass Werbung im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht, damit soziale Verantwortung trägt und Auswirkungen auf die Gesellschaft hat. Daher muss bei der Gestaltung auf die ethisch- moralischen Werte einer Gesellschaft Rücksicht genommen werden.

Als besonders kritisch und ethisch fragwürdig wurde daher das gesamte Design bewertet, da es eine Verharmlosung von Waffen impliziert und der besonderen Gefahr, welche von Waffen ausgeht nicht ausreichend Rechnung getragen wird. Damit liegt ein erheblicher Bruch mit dem Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft vor, im Detail in den nachfolgenden Punkten:

 

 1.1. Allgemeine Werbegrundsätze:

 1. Werbung soll vom Grundsatz sozialer Verantwortung geprägt sein, insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 18. Lebensjahr. 

1.3 Gewalt:

1.7. Bei der Bewerbung von Waffen muss darauf geachtet werden, dass der besonderen Gefahr, die bei deren Verwendung ausgeht, unbedingt Rechnung getragen wird.

1.1. Werbung darf sich keiner gewalttätigen, Gewalt verharmlosenden, Gewalt ästhetisierenden oder Gewalt verherrlichenden Inhalte bedienen.

1.6. Werbung darf keine Inhalte transportieren, die zwar vordergründig nicht gewalttätig erscheinen, im Gesamtzusammenhang aber als gewalttätig zu beurteilen sind.