BIPA-Werbung sexistisch

25.10.2017


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Bipa plakatiert aktuell eine Frau mit Baby und dem Spruch "Ich bin Heldin. Weil ich ein Mädchen bin." Das ist eine PROTOTYPISCH sexistische Werbung. Die Werbung suggeriert nicht bloß subtil die Überlegenheit des weiblichen Geschlechts, sondern schreibt es explizit. Die Frau ist nicht etwa Heldin, weil sie Mutter ist, oder weil sie gerade ihr Kind beruhigt hat, sondern weil sie ein Mädchen ist. Nicht aufgrund heldenhaften Verhaltens, sondern aufgrund ihres Geschlechts ist sie Heldin. Man stelle sich die Situation umgekehrt vor: Ein Mann wird klischeehaft dargestellt (Frau: Klischee Mutter, Mann: z.B. Klischee Führungskraft) und dazu der Text: "Ich bin Held. Weil ich ein Mann bin." (Bub wäre das wörtliche Äquivalent, passt jedoch nicht, da es zwar positiv besetzt ist, eine Frau als Mädchen zu bezeichnen, jedoch keineswegs positiv gesehen wird, einen Mann Bub zu nennen). Der Aufschrei aller Feministinnen wäre riesig, es würde als unglaublich platt sexistische Werbung gesehen werden. Bipa sollte die sexistische Kampagne sofort zurückziehen und sich aufrichtig dafür entschuldigen, Männer pauschal abzuwerten.


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Entscheidung:

Der Österreichische Werberat sieht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahme „#weilicheinmädchenbin“ des Unternehmens Bipa keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:

Von der eindeutigen Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen wurde bei der beanstandeten Werbemaßnahme keine Verletzung des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft erkannt.
Die genannten Beschwerdegründe der Geschlechterdiskriminierung und des Sexismus konnten von den Werberäten und Werberätinnen nicht nachvollzogen werden.
Des Weiteren sind die Werberäte und Werberätinnen der Ansicht, dass der Slogan „weil ich ein Mädchen bin“ von dem/der durchschnittlichen Rezipienten/in als humoristische Betrachtungsweise der traditionellen Geschlechterordnung verstanden werden kann.