Sexistische Buwog-Werbung in der Seestadt

02.06.2017


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Die Buwog wirbt in der Seestadt mit sexistischen Motiven für Wohnungen (siehe anbei Foto mit Vergleich von drei Plakaten). Jedes Motiv soll scheinbar darstellen, dass in der Seestadt eine ideale work-life-Balance möglich ist (dargestellt durch die gleiche Person bei zwei verschiedenen Tätigkeiten und eine Begleitphrase wie "zurück in den Urlaub nach Hause kommen"). Nachdem die drei Plakate nebeneinander hängen (zwei bilden Männer ab, eines eine Frau), fällt besonders eklatant auf, was für ein ewiggestriges Frauenbild von den Werbern internalisiert wurde und auch schamlos repräsentiert wird: auf der linken Seite sind alle bei der Arbeit - auf der rechten Seite des jeweiligen Plakates gehen die Männer ihren Hobbies (Fotografie oder Sport) nach, während sich die Frau lächelnd ums Kind kümmert. Nicht nur schreibt es das Geschlechterstereotyp fort, dass Frauen sich eben um Kinder und Haushalt zu kümmern haben. Im Gegensatz zu den 1950ern, aus denen dieses Motiv auch stammen hätte können, hat die Frau auch noch die doppelte Belastung durch volle Forderung in Beruf und Haushalt. Die Frau darf nicht "zurück in den Urlaub" heimkommen, sie muss "immer gefordert, trotzdem entspannt" sein. All dies wird durch diese Motive als total normal dargestellt. Diese Normalisierung einer schädlichen und ungleichen Rollenverteilung auf riesigen Plakaten ist insbesondere für heranwachsende Kinder sowie dort lebende AsylwerberInnen schädlich (wie auch für alle anderen Bewohnerinnen), indem ihnen ein Bild einer ungleichen Gesellschaft als normal dargestellt und eingetrichtert wird.


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Die eingebrachte Beschwerde wurde als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1), www.werberat.at/verfahrensordnung.aspx) .
Die Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethikkodex der Österreichischen Werbewirtschaft.