Kampagne "Lenken Sie Ihr Schicksal selbst" des bmvit

04.11.2016


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Link zur Internet-Kampagne: https://infothek.bmvit.gv.at/verkehrssicherheitskampagne-lenken-sie-ihr-schicksal-selbst/ In der o.a. Kampagne wird bewusst und in geschlechterdiskriminierender Weise suggeriert, Männer seien pauschal die risikobereiteren Autofahrer und in ihrer Gesamtheit für die überwiegende Mehrzahl von Verkehrsunfällen mit Personenschaden verantwortlich. Dem wird u.a. auch dadurch Rechnung getragen, dass ausschließlich ein männlicher Lenker bei bewusst überzeichnet dargestelltem Risikoverhalten im Straßenverkehr gezeigt wird. In Hinblick darauf, dass der Anteil von Fahrzeuglenkern, die für Verkehrsunfälle mit Personenschaden verantwortlich sind, insgesamt verschwindend gering ist (bestenfalls im Promillebereich aller Fahrzeuglenker), sich die Kampagne aber dennoch gegen alle bzw. insbesondere durch die Altersklasse 35 bis 45 ausgezeichnete Männer richtet, erblicke ich darin eine unzulässige Geschlechterdiskriminierung. Als Beleg für die Zielgruppe der Kampagne führe ich folgenden Link an: https://infothek.bmvit.gv.at/assets/uploads/2016/11/Faktenblatt_Tempoanpassen_bild-1.pdf Im Anhang befinden sich Zitate von der persönlichen Facebook-Präsenz des Herrn BM Leichtfried, in denen dieser ebenfalls unmissverständlich die geschlechterdiskriminierende Absicht der Kampagne deklariert. Die Screenshots stammen vom 4.11.2016, Nachmittag und Abend.


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Die eingebrachte Beschwerde wurde als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1), www.werberat.at/verfahrensordnung.aspx).

Die Ausrichtung einer Werbekampagne auf eine typische Krenzielgruppe – in diesem Fall Männer – ist in der Werbung und Marktkommunikation durchaus üblich und zulässig. 

Die Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.