Entscheidung:
Der Österreichische
Werberat spricht im Falle des beanstandeten Onlinesujets der Agentur “web-net“ die Aufforderung zum sofortigen Stopp der
Kampagne bzw. sofortigen Sujetwechsel aus.
Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sieht im
Hinblick auf das beanstandete Werbe-Sujet eine Verletzung des Ethik-Kodex der
Österreichischen Werbewirtschaft, vor allem des Artikels 2.1 Geschlechterdiskriminierende
Werbung sowie 1.1 Allgemeine Werbegrundsätze.
Das inkriminierte Online Sujet bedient sich einer Metapher die mit
sexuell konnotiertem Bildmaterial unterstützt wird.
Insbesondere der Fokus auf den weiblichen Unterkörper in Dessous mit
entsprechender Handbewegung und Slogan erstellt einen sexuellen Zusammenhang
bei welchem in keiner Weise ein Bezug zum Beworbenen Produkt gesehen werden
konnte.
Der eindeutige Sachverhalt einer Blickfangwerbung – gemäß Ethik Kodex
dürfen keine Darstellungen von nackten Körpern ohne inhaltlichen Zusammenhang
zum beworbenen Produkt abgebildet werden - steht im Vordergrund und die
weibliche Protagonistin wird rein auf ihre Sexualität reduziert.
Damit wurde
ein Verstoß gegen die nachfolgenden Punkte des Ethik-Kodex der österreichischen
Werbewirtschaft gesehen:
2.1 Geschlechterdiskriminierende Werbung:
1. Werbung darf nicht aufgrund des Geschlechts
diskriminieren.
1.1. Geschlechterdiskriminierende Werbung (sexistische
Werbung) liegt insbesondere vor, wenn
d)
die Person in rein sexualisierter Funktion als Blickfang dargestellt wird,
insbesondere dürfen keine bildlichen Darstellungen von nackten weiblichen oder
männlichen Körpern ohne direkten inhaltlichen Zusammenhang zum beworbenen
Produkt verwendet werden.
e)
eine entwürdigende Darstellung von Sexualität vorliegt oder die Person auf ihre
Sexualität reduziert wird;
a)
Frauen oder Männer auf abwertende Weise dargestellt werden;
1.1 Allgemeine Werbegrundsätze:
5.
Werbung darf nicht die Würde des Menschen verletzen, insbesondere durch eine
entwürdigende Darstellung von Sexualität oder anderweitig diskriminierende
Darstellungen.