Mich regen Werbungen echt selten auf und ich habe auch zunächst gewartet, ob diese nicht nach einiger Zeit wieder verschwindet. Da dem leider nicht so ist, reiche ich hiermit Beschwerde ein, auch wenn, oder gerade weil, ich gelesen habe, dass Sie ähnliche Beschwerdenn bereits als unbegründet abgewiesen haben.
Es geht um den TV-Spot von M&Ms - oft im TV (eben auch ORF) gesehen - zu sehen auch auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=DcTD8n2PMHc.
Was mich an der Werbung stört ist der Satz "Keine Sorge, wir finden da schon eine Lösung" und das verschließen der Taxi -Türe, nachdem klar wird, dass die Passagiere kein Geld mithaben.
Ja natürlich - es sind M&M-Figuren und diese möchte der Taxifahrer gerne essen, weil er Schokolade mag. ABER dieser Satz wird in der Realität oft verwendet (oder damit in Verbindung gebracht), dass jemand vorschlägt, statt Geld quasi in Naturalien (sexuelle Gefälligkeiten) als Gegenleistung zu nehmen. Und das Verschließen der Tür verstärkt zudem den Zwangscharakter dieses "Angebots", was in Wahrheit eine Nötigung ist und die (finanziellen) Notlagen von Frauen ausnützt.
Ich weiß nicht warum man mit so einer zweideutigen Botschaft werben muss, bei der sich Menschen, die eine ähnliche Situation bereits erlebt haben, einfach auch sehr belächelt/verlacht fühlen können. Ich persönlich habe immer ein sehr ungutes Gefühl, wenn ich diesen Spot sehe und würde mir wünschen, dass er bald durch einen anderen ersetzt wird. Wenn dies schon nicht den Richtlinien des Werberats widerspricht, so wäre es doch zumindest möglich, die Verantwortlichen - denen ich keine böse Absicht unterstelle - auf die Zweideutigkeit bzw. die negative Message und Wirkung dieses Spots hinzuweisen und um einen Wechsel zu bitten.
Ich bitte Sie daher diesen Fall noch einmal zu besprechen und Ihre Entscheidung zu überdenken. Denn solche subtilen Botschaften können oft mehr "anrichten" als so manche nackten Körper oder eindeutigeren Szenen in der Werbung!!! Eben weil man so schwer etwas dagegen machen kann.
Dankeschön!
Die eingebrachte Beschwerde wurde als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1), www.werberat.at/verfahrensordnung.aspx).
Die genaue Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.