Die Murauer Werbung für "Ananas Weisse" zeigt eine "exotisch" angezogene, halbnackte Weiße Frau, die lachend eine Ananas präsentiert. Ein Mann (Willi Gabalier?), konservativ-"österreichisch" gekleidet, hält sie fest in der Taille und deutet begeistert auf ihren Busen (oder die Ananas?). Die beiden sollen die "Mischung" von Weißbier und Ananas repräsentieren. Das Sujet spielt mit Exotismen und Sexismen. Es konstruiert ein "Anderes", dargestellt durch die halbnackte, konventionell schöne, namenlose Frau. Vielleicht hat Murauer hehre Intentionen (ein Plädoyer für das Gemeinsame von Menschen verschiedener Herkunft ist in Zeiten wie diesen nicht selbstverständlich), jedoch geht sie in dieser plumpen Umsetzung verloren.
Entscheidung:
Der Österreichische
Werberat sieht im Falle des beanstandeten Werbesujets des Unternehmens „Brauerei
Murau“ keinen Grund zum Einschreiten.
Begründung:
Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen
konnte keine Verletzungen des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft erkennen.
Im Gesamtzusammenhang wurde erkannt, dass
das beanstandete Plakat die Verbindung der tropischen Ananas-Frucht mit dem
österreichischen Weißbier darstellen soll.
Wenn auch werblich überzeichnet, findet im
Kontext der Tänze sowie traditionellen Kleidung der entsprechenden Länder keine
Abwertung oder Sexualisierung der Samba-Tänzerin statt.