Hörfunkspot - Arbeiterkammer - Schwangerschaft

08.03.2016


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Es wundert mich, dass die aktuelle Spotkampagne der Arbeiterkammer noch nicht vor dem Werberat gelandet ist.
Es geht um den Hörfunkspot "Schwangerschaft". Eine Damenstimme sagt: "Ich hab meinem Chef gesagt, dass ich schwanger bin. Was hab ich bekommen? Die Kündigung!" Darauf sagt eine Offstimme: "Nicht mit uns. Arbeiterkammer"
Soweit kurz sinngemäß zusammengefasst.

Ich finde, dass mit diesem Spot alle Arbeitgeber Österreichs pauschal verurteilt und negativ abgestempelt werden. Es entsteht der Eindruck, alle Arbeitgeber würden ihre Arbeitnehmer unfair und schlecht behandeln. Dem ist zum Glück nicht so! Es mag schwarze Schafe geben, aber die Arbeitgeber Österreichs haben diese Pauschalverurteilung nicht verdient! Die Wirtschaftskammer Steiermark hat auf diesen Spot übrigens bereits mit einer ganzseitigen Anzeige in der Kleinen Zeitung reagiert, in dem sie die Arbeiterkammer offiziell auffordert, von derartigen Pauschalverurteilungen der Arbeitgeber Abstand zu nehmen. Zu Recht wie ich finde.
Ich bitte Sie, diesen Fall vor den Werberat zu bringen und die Arbeiterkammer zum sofortigen Stopp dieser unnötig diskriminierenden Aktion aufzufordern.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen


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Entscheidung:

Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten Werbe-Radio-Spots der Arbeiterkammer – Radio-Spot „Schwangerschaft“ keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:

Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen konnte keine Verletzungen des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft erkennen.

Der inkriminierte Radio-Spot thematisiert das Thema Kündigungsschutz bei Schwangerschaft“ und die Beratungsleistung der Arbeiterkammer. In diesem Zusammenhang wird unmissverständlich von einem Einzelfall gesprochen, sprich beispielhaft ein Anlassfall herangezogen, und nicht eine Pauschalverurteilung aller ArbeitgeberInnen, vorgenommen.

Daher wurde per se kein Bruch mit dem Ethik-Kodex erkannt.