Eurowings - Beschwerde "Geschlechterdiskriminierende Werbung"

25.01.2016


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Sehr geehrte Damen und Herren des Werberates!

Da ich als Kommunikationswissenschaftlerin zuletzt immer öfter über die wieder in Zunahme begriffenen Geschlechter-Stereotypen in der Werbung besorgt und verärgert bin, möchte ich heute ein Beispiel dafür an Sie mit der Beschwerde Sexismus, was die Rollen im Berufleben, die Körpernormen a la Modelwelt und auch stereotyp und diskriminierend, was Haut- und Haarfarbe betrifft, was den Realitäten von BewerberInnen in der Arbeitswelt nicht entspricht, an Sie zur Bearbeitung weiterzuleiten.

Die Beschwerde betrifft ein Inserat der Firma Eurowings im Standard, International - Seite 11, Printausgabe am Wochenende Sa/So, 23./24. Jänner 2016,

(Sujet siehe Anhang)

Die tagtäglichen Bemühungen vieler, Mädchen und Frauen für Technik zu begeistern, Führungsrollen zu übernehmen und aus den alten Rollenmistern auszustiegen werden durch eine Werbung, die alte Streotype bedient und gesellschaftliche Entwicklungen nicht antizipiert, kontakariert und

Irritiert war ich allerdings auch darüber, dass ich auf der website des Werberates keine geschlechtersensible Sprache vorgefunden habe! Daher möchte ich dies ebenfalls als Beschwerde für die entsprechenden Gremien vorbringen.

Es wäre insgesamt wünschenswert proaktiv gegen diese Art von Werbung vorzugehen und eine Watch-group zu installieren, die von sich aus Fälle recherchiert und dokumentiert und dem Werberat vorlegt. Da ich zuletzt fast täglich Fälle entdecke, würde ich mich daran beteiligen.


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Entscheidung:

Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten Werbesujets des Unternehmens „Eurowings“ keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:

Die Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen konnte keine Verletzungen des Ethik-Kodex der Werbewirtschaft erkennen.

Die Umsetzung sowie Darstellung des beanstandeten Sujets ist klar werblich überzeichnet. Auch wenn mit geschlechterspezifischen Rollenverteilungen gearbeitet wird, ist von den Österreichischen Werberäten und Werberätinnen per se kein Bruch mit dem Ethik-Kodex erkannt worden. Die Abbildung der weiblichen als auch männlichen Protagonisten wertet Frauen sowie Männer nicht ab und ist daher nicht als sexistisch einzustufen.

Hinweis: Eine nicht unerhebliche Anzahl an Werberäten und Werberätinnen war jedoch der Ansicht, dass für künftige Werbemaßnahmen eine sensiblere Gestaltung empfohlen werden sollte.