Alkohol und Auto paßt ganz sicher nicht

20.11.2015


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Sehr geehrtes Team!
Es "passiert" immer wieder, doch sollte gerade diese Kombination nicht ignoriert werden.
Moncherrie hat derzeit (wieder) einen Werbespot laufen, der dem offensichtlichen Trend der Medien entspricht.
Ein älterer Herr verläßt "die Familie" und setzt sich ins Auto. Dort findet er eine Packung Moncherrie, deren Alkoholgehalt bekanntlicherweise nicht gering ist. Er öffnet die Packung und genießt den Inhalt. Kurz darauf kommt seine Frau, setzt sich dazu und genießt ebenfalls. Auch die "Jungen" steigen ins Auto, wobei damit der Spot beendet ist.
Ja, es wird nicht gezeigt, daß der ältere Herr das Auto startet und wegfährt, doch dieser Ablauf ist für JEDEN logisch. Niemand nimmt an, daß alle wieder aussteigen und den "Rausch" ausschlafen.
Auch wenn es sich um eine renomierte Firma handelt, darf auch sie sich nicht darüber hinwegsetzen, daß Werbespots Vorbildwirkung haben, durch diese Szene dem Zuseher vermitelt wird, daß hochprozentiger Alkohol in Schokolade verpackt in Bezug auf die Wirkung auf den Körper mit allen Folgen für das Lenken eines Fahrzeuges, abgesehen von den gesetzlichen Vorschriften, vernachlässigbar ist.
Es gibt reichlich andere "Vorbilder", die Alkoholkonsum lapalisieren, ja sogar vermitteln, daß es eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, wenn man "wer sein will". Das zieht sich von der versteckten Werbung in diversen Magazinen (ORF), wo kein Tag vergeht, wo man nicht entweder Berichte über Wein und deren Produktion sieht, über die Berichterstattung von "gesellschaftlichen Ereignissen", egal in welchen Bereichen, bis hin zu der Laudatio von Politikern und Wirtschaftsvertretern, was nicht der Wein an Wertschöpfung hat.
Absurderweise gibt es dann "doch" ab und zu Tage, wo ich allen Sendungen "ernsthafte" Warnungen, Berichte über die Folgen und den Schaden für "uns alle" gesendet werden, allerdings ohne die "andere Seite" wegzulassen.
Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn Sie dies ebenfalls als unbegründet, irrelevant und durchaus ethisch betrachteten.
Ich bin kein Feind von Alkohol, doch sollte weder die Gefahr noch die Bedeutung in Bezug auf die Folgen auch und besonders auf die Mitmenschen (eines Alkoholikers) nicht unter den Tisch gekehrt werden.
Glauben Sie mir, ich weiß, von was ich rede, denn ich hatte sowohl einen Vater, der zwar kein Alkoholiker war, doch Alkohol als Druckmittel benutzt hat, als auch einen Bruder, der schlußendlich am Alkohol gestorben ist. Beide sahen darin "kein Problem". Und einer meiner besten Freunde starb mit 49 an den "kleinen Schlucken des guten Tons in der Geschäftswelt". Und meine Cousine "beruhigt" sich mit einem Schnapserl, anstatt dem Problem auf den Grund zu gehen.
Ich könnte eine ganze Liste aufzählen, lauter Beispiele von Menschen, die seitens der Werbung und der Medien "unterstützt" worden sind bzw. werden, weil "es ja dazugehört". Da gibt es durchaus auch Beispiele, wo Gewalt im Spiel war.
Herzliche Grüße


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Die eingebrachte Beschwerde wurde als offensichtlich unbegründet abgewiesen. Demnach stellt der ÖWR die Beschwerde ohne weiteres Verfahren ein (siehe auch Verfahrensordnung Artikel 9 (1), www.werberat.at/verfahrensordnung.aspx) .

Die genaue Prüfung wurde von einem „Kleinen Senat“ (Artikel 9 (2)) durchgeführt und erfolgte auf Basis des Ethik-Kodex der Österreichischen Werbewirtschaft.