Werbung für das Schmerzmittel "Nurofen"

10.11.2014


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Der TV-Werbespot für das Schmerzmittel "Nurofen" geht für mich eindeutig zu weit. In diesem Spot möchte eine Frau eine Fahrkarte für einen öffentlichen Bus kaufen. Dahinter staut sich der Verkehr und der Busfahrer leidet unter starken Kopfschmerzen. Er bittet, mit einem Briefchen Tabletten in der Hand, die Dame, kurz zu warten, das Schmerzmittel würde sofort wirken". Ich finde diese Verharmlosung von der Einnahme von Schmerzmedikamenten skandalös. Auch wenn die Einnahme dieses Medikaments keinen Einfluss auf die Fahrtauglichkeit haben mag, finde ich die Symbolik dieses Spots unverantwortlich. Der Fahrer lenkt einen öffentlichen Bus und hat somit die Verantwortung für viele Menschen. Sein Befinden und seine Arbeitstauglichkeit von der Wirksamkeit einen Schmerzmittels abhängig zu machen, ist kein tolles Vorbild!


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Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten TV-Spots für das Produkt „Nurofen“ des Unternehmens Reckitt Benckiser Austria GmbH keinen Grund zum Einschreiten.
Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen sehen den Ethik-Kodex der Werbewirtschaft nicht verletzt. Eine, wie im Beschwerdetext angeführte, Verharmlosung der Einnahme von Schmerzmitteln wurde nicht erkannt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass die Werbung bewusst aufzeigt, dass dieses Schmerzmittel auch beim Fahren (und auch wenn man die Verantwortung für andere Personen hat) eingenommen werden kann. Des Weiteren nimmt der Busfahrer ein ihm vertrautes Medikament ein, wo er bereits die Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen kennt, was keinem leichtfertigen Handeln entspricht.