Palmers Werbung, gesehen in der FuZo Klagenfurt

26.06.2014


Bild

Die langbeinige, mit superkurzem Mini ausgestattete, über ihre eigenen Füße gleich stolpernde, in Highheels daherstöckelnde Frau ist vollbepackt mit Einkaufstascherln und Paketen. Ab der Körpermitte ist die Frau mit Packerln "zuplakatiert", d.h. sie hat keinen Sichtkontakt mit ihrer Umwelt und ist auch für alle anderen größtenteils nicht sichtbar. Die Frau wird zum Dekorationsobjekt für die dargestellten Produkte degradiert. Die Bedienung weiterer Stereotype wie Frauen sind verwöhnte Luxusgeschöpfe, jung, schank, dünn, sexy, schön, spärlich bekleidet und lieben Shopping über alles vertieft die frauenfeindliche Werbung zusätzlich. Sexismus pur.


Bild

Entscheidung:
Der Österreichische Werberat sieht im Falle des beanstandeten Sale-Posters „Ausverkauf“ des Unternehmens Palmers keinen Grund zum Einschreiten.

Begründung:
Die eindeutige Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen konnten die Argumente des/der Beschwerdeführers/Beschwerdeführerin nicht nachvollziehen und erkannten bei dem beanstandeten Plakat keinen Verstoß gegen 2.1. „Geschlechterdiskriminierende Werbung“.

Die Orientierung auf Zielgruppen, deren Präferenzen und die damit einhergehende zielgruppenorientierte Produkt-Gestaltung und –Bewerbung stellt nach Ansicht der Mehrheit der Werberäte und Werberätinnen keine Diskriminierung per se dar. So werden weder Frauen auf abwertende Weise dargestellt noch wird die Gleichwertigkeit der Geschlechter in Frage gestellt. Demnach konnten keine Kodex-Verletzungen erkannt werden.

Darüber hinaus wird dieses Poster nicht in Medien geschalten, sondern kommt als Teil der Schaufenster-Dekoration und Instore-Kommunikation innerhalb des aktuellen Sale-Zeitraumes zum Einsatz. Es wird demnach nicht die breite Öffentlichkeit angesprochen sondern Zielgruppenorientiert direkt im Shop und dessen Schaufenstern.