Zentral platzierte Anzeigen des "Laufhauses Neunkirchen" des Bezirksblattes Wr. Neustadt: Willkommen am freien Fleischmarkt!

23.06.2014


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Sehr geehrte Mitglieder des Österreichischen Werberates, nachdem mein Arbeitsleben und meine gesamte Existenz als Bürgerin dieses Staates nun seit mittlerweile zwei Wochen dank der Werbeplakates des "Laufhauses Neunkirchen" im öffentlichen Raum der Stadt Wiener Neustadt von der großflächigen Einladung zum Frauenkauf an die ganze Familie begleitet wird, ohne dass irgendeine konkrete Intervention zur Entfernung desselbigen stattgefunden hätte, musste ich nun feststellen, dass die augenscheinliche Apathie anderer dieses Plakat tagtäglich ansichtig werdender BürgerInnen offensichtlich mehr als einen guten Grund hat: Die Pornifizierung der Bilderwelten und Normalisierung der Darstellung, Bewerbung und natürlich der Praxis des Kaufs zum Zugang zum Körper eines ökonomisch bedürftigen, meist weiblichen Menschen durch [nicht nur] österreichische Herrenmenschen ist bereits derartig fortgeschritten, dass die entsprechende Bewerbung bereits regelmäßig und ganz selbstverständlich in der Wiener Neustädter Ausgabe der Bezirksblätter betrieben wird. Ich beziehe mich im Folgenden auf die Ausgaben des Wr. Neustädter Bezirksblattes vom 11./12. Juni 2014 bzw. vom 4./5. Juni, die aber bei Weitem nicht die einzigen betroffenen Ausgaben sind. Das Wr. Neustädter Bezirksblatt wird derzeit in einer Gesamtauflage von 676.058 Stück gratis und unaufgefordert „an einen Haushalt“ in Wiener Neustadt und Umgebung distribuiert. Da ich an dieser Stelle nur eine einzige Anzeige in ihrem im Medium bestehenden gestalterischen und inhaltlichen Kontext hochladen kann, beschränke ich mich im Weiteren auf eine Anzeige in der Ausgabe des Bezirksblattes vom 4./5. Juni. Weiteres Bildmaterial sende ich Ihnen natürlich gerne zu, was aber wohl nicht vonnöten sein wird, da die Bezirksblätter jederzeit unentgeltlich an Haushalte in ganz Österreich zugestellt werden. Die im Folgenden beschriebene Anzeige wurde im Bezirksblatt Wr. Neustadt auf Seite 7 im Bereich „Lokales“ veröffentlicht – in Farbe und schön zentral platziert zwischen dem Inserat eines für ein mit einer strahlend weißen Lotusblüte für Entspannung im Spa werbenden Thermenhotels, derjenigen eines HNO-Arztes, der auch Plastische Gesichtschirurgie anbietet, und der einer bekannten Optikerkette. Im direkt darüber befindlichen Artikel mit dem Titel „Jetzt kontert Müller“ über eine Kontroverse bezüglich der Stadtentwicklungsgesellschaft „eco nova“ wird der Bürgermeister der Stadt Wr. Neustadt, Herr Bernhard Müller, groß hervorgehoben mit dem schönen Satz zitiert: „Die Gesellschaft hat bei Betriebsansiedlungen tolle Arbeit geleistet.“ Das Bild, das uns diese Anzeige liefert, ist eine de facto nackte Frau auf Knien, deren Kopf direkt oberhalb des Mundes abgeschnitten ist – keine Augen, kein Gesichtsausdruck, keine menschliche Identität. Die abgebildete Frau hat einen glänzenden, selbstverständlich nach den Ansprüchen der zeitgenössischen Mode- und Pornoindustrie geformten und gestrafften Körper mit aufgepumpten, offensichtlich durch chirurgische Intervention entstandenen „Brüsten“. Dort, wo ihre Brustwarzen zu vermuten sind, kleben zwei schwarzweiße Herzen. „Bekleidet“ ist sie mit weißer, transparenter Unterwäsche, die direkt unter ihren „Brüsten“ und oberhalb ihrer Vulva enden. Sie trägt keinen Slip, ihr linkes Bein und ein von ihrer Wäsche herabhängendes weißes Band verdecken zu etwa einem Drittel den freien Blick der Betrachterin, des Betrachters auf diese. Es ist nicht ersichtlich, in welcher Lebenssituation sich diese Frau gerade befindet. Auf den flüchtigen ersten Blick entsteht allerdings durch ihre Körperhaltung die mehr oder weniger schwammige Assoziation, dass sie gefesselt ist oder ihre Fesselung erwartet oder auf die Erteilung von sonstigen Befehlen wartet. Sie liegt, wie schon erwähnt, auf Knien und hat kein Gesicht, das uns Auskunft über ihre emotionale und psychische Befindlichkeit in dieser Situation geben könnte. Fein säuberlich neben der Darstellung dieses Menschen – es soll ja nichts verdeckt werden – finden die geneigte Leserin, der geneigte Leser den Schriftzug "Laufhaus Neunkirchen – Neueröffnet" inkl. physischer Adresse, Webadresse - und Handynummer zwecks Erhalt von „Info“ bezüglich des prospektiven Erwerbs des Zuganges zum Körper des abgebildeten nackten Menschen ohne Gesicht auf Knien. Das gleiche Bezirksblatt wirbt im Übrigens auch mit einer Anzeige im gleichen Format für ein anderes Bordell – mit einem weniger expliziten Bild, dafür aber mit einer Anzeige, die nicht nur als Werbung, sondern auch gleichzeitig - auf dem Papier des Bezirksblattes - als Getränkegutschein dient (!!!). – Nachdem ich in Bezug auf die auf Grund der Stadt Wr. Neustadt stehenden Plakatflächen durchgeführte Werbekampagne des „Laufhauses Neunkirchen“ in den letzten Tagen mehrere Gespräche geführt bzw. einen Anfang in der Arbeit der dringend notwendigen Bewusstseinsbildung über die mittlerweile augenscheinlich völlig schrankenlose Pornifizierung des öffentlichen Raumes betrieben habe – ein Diskurs, der seitens der Stadt Wr. Neustadt bzw. offizieller Stellen meines Wissens derzeit generell nicht betrieben wird -, wurden mehrere Ausgaben des Bezirksblattes mit diesen Anzeigen von einer Neustädter Bürgerin an mich herangetragen. Die betroffene Frau ist dreifache Mutter und hat mit mir geteilt, dass ihre Kinder, alle im Kindergarten- und Volksschulalter, sie fragen, was diese Anzeigen sind und bedeuten, wenn bei ihnen die Gratiszeitung ihres Heimatbezirks ins Hause flattert. Ihre Mutter weiß nicht, was sie ihnen antworten soll. Auch ich habe Schwierigkeiten, Worte zu finden, um die hier evident werdende Realität zu fassen – im Folge den mein Versuch, dies zu tun: Geliebte kleine Tochter, geliebter kleiner Sohn! In unserer Gesellschaft können Menschen den Körper anderer Menschen – vorzugsweise denjenigen von Frauen, aber prinzipiell auch denjenigen von Männern und natürlich denjenigen von Kindern von zur Benutzung kaufen – das bedeutet: Sie können mit ihnen nackt sein, sie überall angreifen, in ihren Körper eindringen und ihnen bei Lust und Laune auch wehtun, sie demütigen und herabsetzen. Ja genau, von Kindern wie dir! Du musst natürlich wissen: Erwachsenen Frauen und Männer kaufen ist erlaubt, Kinder kaufen ist ein bisschen illegal, wird aber natürlich von Menschen, die nicht davor zurückschrecken, mit erwachsenen Menschen zu handeln, ebenso betrieben – die Logik ist dieselbe, der Markt ist der gleiche, der Schritt vom einen zum anderen ist klein. Ja, alle wissen das – denn auch du weißt ja bereits: Wir ÖsterreicherInnen halten viel auf unseren Hausverstand. Das Menschenkaufen ist bei uns in Wr. Neustadt, in Niederösterreich, in Österreich, in Europa – ja, juhuuuu: auf der ganzen großen weiten Welt! - etwas ganz Normales - genauso wie die Leistungen und Anzeigen für den Herrn Doktor, das Thermalbad und den Optiker, die da ja rundherum sehen kannst. Welche Menschen denn andere Menschen kaufen, um mit ihnen all das zu tun? Nun, soweit wir alle wissen, sind es zu 99,9% Männer, die sich gerne mal einen Menschen kaufen, über dessen Körper sie Macht haben und gegen Bezahlung nach Belieben verfügen können... Warum das so ist? Weil das nun einmal in der Natur der Männer liegt, einen weiblichen Menschen nicht als Mutter, Tochter, Schwester, Freundin, Kollegin – als Mit-Menschen – zu sehen, sondern als ein benutzbares Objekt – und weil Männer deshalb einfach ein Recht auf den Zugang zu Frauenkörpern haben. Das ist ihnen Herr-Gott-gegeben, Lust und authentische Zustimmung der Frau oder nicht sind kein Kriterium. Wer das Geld hat, kauft sich einen Körper, und fertig, so ist das in unserer Welt. Patria-was? Jahrtausendelange Macht-, Herrschafts-, Unterdrückungsverhältnisse? Kind, wo hast du denn diese schmutzigen Vokabel her – darüber sprechen wir nicht, davon wissen wir nichts – der Hausverstand reicht uns vollkommen, und der sagt uns: So is des hoit. Ob ich – deine Mutter, Schwester, Tante, Lehrerin – meinen Körper an fremde Männer verkaufen würde? Nun ja – nein... Die Frauen, die das machen, sind zum allergrößten Teil Migrantinnen, sie kommen aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien... Warum sie das das tun? Ach, die machen das zum Spaß, aus Lust, ganz freiwillig – sie möchten keine Ausbildung machen, keine Karriere, auf keine Lebensprojekte und -ziele hinarbeiten; es liegt ihnen einfach im Blut, sie lieben es, in einem fremden Land fremden Männern ausgeliefert zu sein – das sind die osteuropäischen Gene! Und nein, zum letzten Mal: Wir sprechen jetzt nicht über ökonomische und gesellschaftliche Machtverhältnisse, dafür hab ich nun wirklich keine Zeit... Wichtig ist: Dein Papa, dein Bruder, dein Onkel, dein Freund, dein Lehrer, der freundliche Herr von der Trafik gegenüber, die Herren Werbeverantwortlichen des Bezirksblattes Wr. Neustadt – sie alle haben ein gottgebenes und staatlich geschütztes Recht, sich Zugang zum Körper einer migrierten, ökonomisch bedürftigen Frau ohne Gesicht und auf Knien zu kaufen, wann und wie sie es wollen, in der Mitte unserer Gesellschaft und ohne die geringste Diskussion darüber. Wir Frauen stehen stolz und glücklich hinter ihnen, tätscheln ihnen das Köpfchen dafür, schneiden ihnen nach getaner Haushalts- und Kinderbetreuungsarbeit vielleicht noch den Bordell-Getränkegutschein aus dem Bezirksblatt aus und legen ihn ihnen aufs Nachtkästchen. Das gehört zum Konsum- und Dienstleistungsangebot der Stadt Wr. Neustadt, und wir alle sind so stolz auf dieses umfassende Angebot, dass wir so etwas gerne mitten in unserem Bezirksblatt sehen! – Ende des pädagogischen Probelaufs. Ich möchte Sie als Österreichischen Werberat darauf hinweisen, dass jedes Volksschulkind, das die ihm und seinen Eltern gratis ins Haus gelieferte Bezirkszeitung durchblättert – im Spaß, im Ernst, aus Langeweile, aus purer Neugier, aus der kollektiv gesteigerten Neugier einer Gruppensituation heraus –, diese Webseite auf- und diese Nummer anrufen und sich näher zu den Kaufkonditionen des angepriesenen bzw. ähnlicher Objekte informieren kann. Und selbst wenn es das nicht tut, hat es durch diese Anzeige mehr über das Funktionieren, die – hier offensichtlich nicht vorhandenen – Grenzen, Normen, Werte und Würde der Gesellschaft, in der es aufwächst, gelernt, als es das durch viele lange Erklärungen seitens seiner Eltern hätte tun können – siehe oben. – Kurzum: Ich fühle mich von dieser Anzeige in gröbster Weise gestört, beleidigt, erniedrigt und gedemütigt: als fühlender und denkender Mensch, der sich der Zustände, die Frauen (und Männer) in die (Zwangs-)Prostitution an (nieder-)österreichische Männer treibt, bewusst ist, und als mit Hirn, Herz, Gebärmutter, Vagina und Klitoris ausgestatteter Mensch - will sagen: als Frau. Offensichtlich geht es in diesem Fall aber nicht nur um mich und die vielen anderen sich in diesem Moment ebenfalls im Stillen oder in ihrem privaten Umfeld empörenden, gegenüber der Thematik nicht völlig abgestumpften Menschen.Mit den oben beschriebenen Anzeigen werden mit jeder neuen Ausgabe dieses Blattes Frauen, Männer, Frauen, Jugendliche - BürgerInnen der Stadt Wr. Neustadt und der umliegenden Gemeinden - vorbeigekommen, die es sich nicht ausgesucht haben, dass ihnen die Darstellung der in Österreich bestehenden Realität des Zur-Verfügung-Stehens von Frauenkörpern für männliche Machtausübung gegen Bezahlung durch den Anblick einer allem Anschein nach prostituierten, praktisch nackten Frau auf Knien, unaufgefordert in ihr eigenes Zuhause geliefert wird. Noch einmal in aller Deutlichkeit: Dass in Österreich die zum Himmel schreiende, vom Gesetzgeber abgesegnete und wie die Luft zum Atmen verteidigte Realität besteht, dass jeder mit einem Penis geborenen Mensch sich den Zugang zum Körper einer ökonomisch bedürftigen migrierten Frau zum gefälligen Ge- und Missbrauch kaufen kann, wie es ihm beliebt, und dass offensichtlich genügend Männer dieses Landes auf diese großzügige in trauter Public-Private-Partnership ausgesprochene Einladung zum Spielen mit (nicht nur) heraushängender Zunge gerne und zahlreich genug angehoppelt kommen, um mehr als nur ein "Laufhaus" der affichierten Sorte florieren zu lassen, ist die eine Sache. Die andere Sache, ist, dass diese Realität uns Frauen, Mädchen und den trotz allen sie umgebenden Wahnsinn ihre Würde erhaltenden Männern am helllichten, mit Arbeiten, Steuern zahlen, Kinder Gebären und unentgeltlich Aufziehen, ebenso unentgeltlich Pflegeaufgaben in der Familie Übernehmen etc. gefüllten Tage beim Aufschlagen des Bezirksblattes ungefragt ins Gesicht gekotzt wird. Dies ist eine kollektive Demütigung und symbolische Vergewaltigung jeder einzelnen Frau, jedes einzelnen minderjährigen Mädchens, die die Zeitung, die angeblich ihre eigenen Wohngemeinde repräsentieren soll, aufschlagen. Wir alle liegen nackt, mit abgeschnittenem Kopf, ohne Gesicht, mit schmerzhaft operierten Plastikbrüsten auf den Knien vor der Gemeinde, der Redaktion des Bezirksblattes, dem Bürgermeister, unseren eigenen Söhnen und Töchtern - allen Menschen, die diese Zeitung aufschlagen. Ich kann es hier einfach nur mehr mit Max Liebermann halten: Man - und frau - kann gar nicht so viel fressen, wie man - und frau - kotzen möchte. Und die Message, die diese Anzeige im Herzen der an alle Haushalte verteilten Regionalzeitung vermittelt, ist wohl mehr als klar: Österreich und Wr. Neustadt - das Land und die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten und der völligen öffentlichen Akzeptanz für den Kauf zum Zugang des Körpers eines ökonomisch bedürftigen Menschen durch einen anderen, der Geld und Macht besitzt! Es lebe die Öffnung der Grenzen nach Osten, es lebe der freie Fleischmarkt! Betreffende Bezirkszeitung wird übrigens auch an die Haushalte vieler in Wr. Neustadt ansäßiger Familien mit Migrationshintergrund zugestellt, die zu einem beträchtlichen Teil aus den Haupt-Import-Ländern für die an Herrn Österreicher an Orten wie dem genannten "Laufhaus Neunkirchen" zwangs- und "freiwillig" (d.h. "nur" aus ökonomischen Zwängen, auf der Grundlage vergangener Missbrauchserfahrungen etc.) prostituierten Frauen stammen. Dass diesen Menschen, die sich bemühen, sich hier in Österreich eine würdige Existenz aufzubauen und sich natürlich wie alle anderen dies Anzeigen Wahrnehmenden darüber im Klaren sind, welcher Nationalitäten die Frauen, die hier keine 45 Minuten entfernt von der ungarischen Grenzen den Zugang zu den intimsten Stellen ihres Körpers an österreichische Herrenmenschen verkaufen, ebenso schamlos ins Gesicht geknallt wird, welchen Platz die Frauen ihrer Länder - ihre Schwestern, Partnerinnen, Töchter, Mütter, Tanten und Cousinen - in dieser österreichischen Gesellschaft haben und wie unglaublich wenig Probleme diese Gesellschaft hat, das nicht nur hinzunehmen, sondern *inmitten des städtischen Bezirksblattes* zu bewerben - das ist ein Maß an Zynismus, an Hohn, an eklatanter Menschenverachtung, das seinesgleichen sucht. Es erübrigt sich an dieser Stelle wohl anzumerken, wie unfassbar es in diesem Zusammenhang erscheinen muss, dass es noch vor einigen Wochen einen öffentlichen und medialen Total-Aufruhr rund um gewisse Life-Ball-Plakate gab: Sobald auf einem öffentlich gezeigten Bild ein Mensch zu sehen ist, der einfach nur seinen nackten Körper zeigt und dabei nicht eindeutig einer der beiden Kategorien der klassischen Geschlechterdichotomie zuzuordnen ist, steht der Untergang des Abendlandes ins Haus. Wenn uns aber auf mitten in unseren Lokalblättern der totale Ausverkauf des glattrasierten, mittels Industriekleber aufgepumpten, auf Knien liegenden Körpers, der jeden einzelnen auf diesem Planeten wandelnden Menschen entwickelt, genährt und geboren hat, vor den Augen unserer eigenen Kinder von den Profiteuren dieses florierenden internationalen Fleischmarktes ins Gesicht geschrien wird, ist uns das anscheinend keinen müden Seufzer mehr wert - denn mit denen kann man-n-'s ja machen. Das ist ja natürliche Lauf der Dinge, es handelt sich ja - God sei Dong - um *echte* Frauen, die hier nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes plakativ, sondern auch ganz real ausgebeutet werden - und damit kommen sie ja nur ihrer natürlichen Bestimmung nach. Passt scho. – Ich fordere Sie als Österreichischen Werberat auf, *so schnell als möglich* tätig zu werden und die *sofortige* Einstellung der Publikation dieser (und eventuell weiterer bereits routinemäßig, sang- und klanglos veröffentlichter) die Menschenwürde der Frau, des Kindes und auch des denkenden und fühlenden erwachsenen Mannes aufs Gröbste verletzenden und ein mehr als gefährliches gesellschaftliches Klima fördernden Anzeigen im Bezirksblatt der Stadt Wr. Neustadt, der umliegenden Gemeinden und selbstverständlich österreichweit einzufordern - ebenso wie das unentgeltliche Zur-Verfügung-Stellen aller auf diese Weise missbrauchten Print-Anzeigeflächen für eine Informationskampagne zum Thema Zwangsprostitution und Menschenhandel des Frauenhaus Neunkirchen oder ähnlichen mit dem Thema Gewalt gegen Frauen befassten Einrichtungen. Dass sich ähnliche Plakate und Werbemaßnahmen diverser Frauenfleischkonsumanstalten sicherlich nicht nur in einem Bezirksblatt Wr. Neustadt (und, wie mir zugetragen wurde, Neunkirchen) finden lassen, ist kein Grund, hier nicht klarstens Position zu beziehen - im Gegenteil: Wenn das gesellschaftliche Klima, das durch die großflächige Affichierung und apathische Hinnahme solcher Werbungen in den letzten Monaten und Jahren entstanden ist, jetzt bereits dazu führt, dass selbige von den Werbeverantwortlichen schmucker niederösterreichischer Kleinstädte bedenkenlos für ihr eigenes Stadtgebiet approbiert werden, dann ist der entsprechende öffentliche Diskurs mehr als überfällig. Hier hat der Österreichische Werberat eine enorme Verantwortung und Handlungsmacht, längst verschwommen und verlorene geglaubte Grenzen der Ver-war-ung des weiblichen Körpers wieder spürbar zu machen. Im Namen jedes kleinen Mädchens, das "Laufhaus Neunkirchen",seine Angebote und damit die letztendliche Realität ihrer Existenz als Mädchen und Frau in Form der abgebildeten Frau auf Knien kennengelernt hat, und jedes kleinen Mädchens, das zur Zeit auf der anderen Seite der ungarischen Grenze auf seine in Österreich das dringend notwendige Geld verdienende Mama wartet: Nutzen Sie Ihre Macht. Es ist 10 nach 12. Jeder Haushalt im Einzugsbereichs dieses Mediums wird wöchentlich mit dieser Vorstellung von Weiblichkeit, Sexualität und der angeblichen Normalität der herrschenden Verhältnisse gewaltsam penetriert.


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Das Verfahren konnte nicht durchgeführt werden, da trotz Aufforderung der/die Beschwerdeführer/in die relevanten Unterlagen, die zur Bearbeitung notwendig gewesen wären, nicht errbacht hatten. Der ÖWR schließt somit das Verfahren.