Life Ball 2014

18.05.2014


Bild

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie wohl erfahren haben, plakatiert eine Wiener Galerie mit Unterstützung des Life Balls eine Adam-Eva-Szene mit einer nackten Eva mit Penis und Brüsten.
Familien und Kinder sind nun auf den Strassen, an Bushaltestellen und sogar vor Kirchen mit diesen Plakaten konfrontiert. Unter dem Vorwand sogenannter „Provokation“ werden Kinder überfordert und Eltern in ihrer Erziehungsfreiheit eingeschränkt.
Die Bekämpfung von HIV/Aids ist ein großes Anliegen, darf aber nicht als Vorwand für einen ideologischen Feldzug dienen, der auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ausgetragen wird. Wer eine Sache durch finanzielle oder ideelle Unterstützung möglich macht, ist für den Inhalt mitverantwortlich.
Auch künstlerische Aktivitäten haben sinnvollerweise Grenzen zu respektieren, um nicht im Namen einer selbstdefinierten Toleranz intolerant zu werden oder andere zu verletzen.
Viele Wiener und vor allem ihre Kinder sind durch die Anbringung von 3000 dieser Plakate in ihrer Freiheit eingeschränkt. Derartige Sujets sind eindeutig „18+“ und mögen zwar im Internet für Interessierte zugänglich sein, haben aber an der Bushaltestelle definitiv nichts zu suchen. Ich denke nicht, dass irgendein Unternehmen mit derartigen Plakaten werben dürfte. Facebook sperrt User, die dieses Bild posten, weil es gegen die "community rules against nudity" verstößt. Aber der Life Ball wirbt damit mit Unterstützung Ihres Unternehmens rücksichtslos in aller Öffentlichkeit.
Ich bitte Sie also nachdrücklich, Ihre Unterstützung dieses Events zu überdenken. Erinnern Sie sich bitte auch an die Aussagen von Niki Lauda, der vor einigen Jahren in einem Interview auf dem Life Ball gegenüber Dominic Heinzel meinte:  "Ich gehe jetzt vom Life Ball nach Hause, denn eigentlich sollten wir hier die Aufmerksamkeit für ein Problem erhöhen, aber durch diese Veranstaltung unterstützen wir nur ein Verhalten, das dieses Problem weiter verschlimmert!" Ich ersuche Sie höflich: Sorgen Sie dafür, dass diese Plakate abgenommen werden. Stellen Sie Ihr Unternehmen für solche Dinge nicht zur Verfügung! Sie liegen keinesfalls nur in der Verantwortung des Veranstalters. Als Sponsor sind Sie für den Inhalt mitverantwortlich.
Ich fordere Sie auf, Ihre Unterstützung zurückzuziehen und gegen diese kinder- und jugendfeindlichen Plakate deutlich Stellung zu beziehen!
Mit freundlichen Grüßen,


Bild

Plakat
„Ich bin Adam. Ich bin Eva. Ich bin ich.“

Bei den beiden Sujets handelt es sich um eine Bewerbung der Kunst-Ausstellung eines international tätigen Künstlers, die im Zeitraum 2.6.bis 7.9.2014, in Wien stattfindet. Der Österreichische Werberat geht davon aus, dass die Bewerbung der Ausstellung durch ein Sponsoring der Life Ball Organisation unterstützt wird.

Aus diesem Grund kann der Österreichische Werberat gemäß seiner Verfahrensordnung (Artikel 2 (4)) dazu keine Stellungnahme abgeben, da die Bewerbung in den Bereich Kunst und Kultur fällt.

HINWEIS:
Gerne steht für weitere Beschwerden und Kritikpunkte das Büro der Life-Ball-Organisation unter presse@lifeball.org Ihnen zur Verfügung.