Wer ist zuständig?

16.05.2014


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Ich finde, dass Jugendschutz wichtiger ist als die Freiheit für eine Kunst-Ausstellung bzw. den Life Ball zu werben. Wie kommt man dazu bzw. wie kommen Kinder dazu, diese pornograpischen Abbildungen im öffentlichen Raum ungewollt ansehen zu müssen? Man könnte ja auch ein dezenteres Motiv affichieren, und wer mehr sehen will, kann sich ja aus eigener, freier Entscheidung die Ausstellung ansehen. Mit den Plakaten wird uns aber ungewollt etwas aufgezwungen. Es gibt Menschen, die sich zu Menschen gleichen Geschlechts hingezogen fühlen; und Frauen, die lieber ein Mann wären bzw. umgekehrt. - Das ist eine Tatsache. Ich denke aber, es kann sich niemand wünschen, ein Zwitterwesen zu sein und keine klare, sexuelle Identität zu haben. Ich selbst arbeite im medizinischen Bereich und weiß, dass es für Eltern von Kindern, deren Geschlecht nicht ganz eindeutig ist, und mit zunehmendem Heranwachsen auch für die Personen selbst ein großes Problem darstellt, weil sie sich immer als "irgendwie anders" als die anderen wahrnehmen. (Natürlich ist jeder von uns ein Individuum, und Gott sei Dank sind die Menschen ganz vielfältig gestaltet.) Es ist häufig schon ein psychisches Problem für die Betroffenen wenn z.B. Frauen, deren Körper mehr männliche Hormone produziert, daher mehr Körperbehaarung haben, evtl. einen leichten Bart und Probleme mit der Fruchtbarkeit. Auch solche Menschen könnte das Plakat innerlich sehr verletzen. Und ein junger Mann, dessen Kameraden z.B. beim Duschen nach dem Sport oder auf einer Schullandwoche, am Schikurs,... wahrnehmen, dass sein Körper "nicht so männlich" ist, wie der der anderen, hat es sicher nicht leicht und wird gehänselt. Ich weiß, Werbung soll natürlich auch bis zu einem gewissen Grad provozieren um wahrgenommen zu werden. Ich bin aber der Meinung, dass die Interessen des Jugendschutzes höher einzustufen sind. Haben Sie selbst kleine Kinder? Wie erklärt man denn einem Kind, warum die Frau auf dem Plakat einen Penis hat? Natürlich kann man das schon versuchen, aber die Frage ist, ob das das Kind nicht innerlich verwirrt, ob es für seine Seele gut und für seine Entwicklung förderlich ist. Aus all diesen Gründen ersuche ich Sie, AUCH WENN SIE IN DIESEM FALL NICHT ZUSTÄNDIG SIND, mir MITZUTEILEN, AN WEN ICH MICH mit meiner Beschwerde stattdessen WENDEN SOLL. Die Mail-Adresse vom Life-Ball hilft hier nicht wirklich weiter. Wer ist für Kunst im öffentlichen Raum zuständig? Es kann nicht sein, dass für Dinge, die offensichtlich ein öffentl. Ärgernis darstellen, keiner zuständig ist. Die Freiheit der Kunst ist wirklich ein hohes Gut, aber diese Darstellung übt einfach schlechten Einfluß auf die Gesellschaft aus.


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Plakat
„Ich bin Adam. Ich bin Eva. Ich bin ich.“

Bei den beiden Sujets handelt es sich um eine Bewerbung der Kunst-Ausstellung eines international tätigen Künstlers, die im Zeitraum 2.6.bis 7.9.2014, in Wien stattfindet. Der Österreichische Werberat geht davon aus, dass die Bewerbung der Ausstellung durch ein Sponsoring der Life Ball Organisation unterstützt wird.

Aus diesem Grund kann der Österreichische Werberat gemäß seiner Verfahrensordnung (Artikel 2 (4)) dazu keine Stellungnahme abgeben, da die Bewerbung in den Bereich Kunst und Kultur fällt.

HINWEIS:
Gerne steht für weitere Beschwerden und Kritikpunkte das Büro der Life-Ball-Organisation unter presse@lifeball.org Ihnen zur Verfügung.